Gartenfachberaterseminar Frühjahr 2000

Zierpflanzenbau


Vortrag am 1. April 2000 von Herrn Schmidt

I. Rosen

1. Rosenschnitt
2. Rosenvermehrung
3. Rosenkauf
4. Rosenveredelung
5. Rosen pflanzen

II. Zwiebel- und Knollengewächse

1. Tulpen
2. Gladiolen

III. Integrierter Pflanzenbau

IV. Stauden

1. Bezeichnungen
2. Vermehrung
3. Hortensien



I. Rosen

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1. Rosenschnitt

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Anfang April müssen Rosen bereits zurückgeschnitten sein, der Zeitpunkt des Rückschnittes ist aber Standortabhängig. Als Gesichtspunkt für den richtigen Zeitpunkt gilt: Der Schnitt sollte bei Beginn des Aistriebs erfolgen, dabei lieber etwas später als zu früh: Im Herbst sollte nicht geschnitten, sondern nur angehäufelt werden.

Im Frühjahr wird abgehäufelt. Alles was krank oder beschädigt ist, wird weggeschnitten. Des Weiteren wird alles, was dünn ist (dünner als ein Bleistift, was aber von Sorte zu Sorte auch variieren kann) weggeschnitten. Dabei werden starke Triebe schwach und schwache Triebe stark zurückgeschnitten. Bei starken Trieben bleiben drei bis vier, bei schwachen Trieben bleiben zwei bis drei Augen stehen. Die Pflanzen werden gleichmäßig auf äußere Augen geschnitten. Auch sollte beim Schnitt darauf geachtet werden, dass die Pflanzen nach dem Schnitt gut durchlüftet werden, da sonst die Gefahr von Mehltaubefall besteht.

Die Schnittflächen brauchen nicht verschlossen werden.

Bei Kletterrosen wird ab und zu altes Holz herausgenommen, damit sich die Rose wieder neu aufbauen kann.


2. Rosenvermehrung

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Zur Vermehrung sind nicht alle Sorten geeignet. Am besten verwendet man als Unterlage Kanina. Die Ergebnisse dabei sind aber nicht sehr gut.


3. Rosenkauf

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Rosen werden am Besten in der Baumschule gekauft. Beim Kauf achtet man auf den Hersteller. Nach Möglichkeit sollte man die Pflanzen nicht in Plastikbeuteln kaufen.

Als Kaufempfehlung des Referenten ist die Sorte Kordes.


4. Rosenveredelung

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Die Rosensämlinge werden gekauft und in Lehmboden (Lehm zwei Spatentief auf 50 cm Breite einarbeiten. Die Wildlinge werden im Frühjahr gepflanzt, und zwar genauso tief, wie sie bisher auch eingepflanzt waren. Dann werden sie 20 cm angehäufelt. im nächsten Jahr wird der Wildling dann veredelt.

Die Veredelung sollte durchgeführt werden, wenn sich die Rinde leicht löst. Dies ist in der Zeit von Ende Juni bis Anfang August. Zur Veredelung werden die Pflanzen abgehäufelt und der Wurzelhals an der Veredelungsstelle mit einem Wolllappen abgerieben.


Schnitte für Veredelung

Die Veredelungsstelle wird an der Westseite der Pflanze angebracht, damit sie gegen die Wetterrichtung wächst. Dazu wird der 1. Schnitt waagerecht in der Rinde angebracht. Der 2. Schnitt wird senkrecht dazu von unten in Richtung des 1. Schnittes ausgeführt. Mit dem Messer klappt man dann vorsichtig die eine Seite auf, dann die andere. Von der Edelpflanze wird ein Auge geschnitten, möglichst nur Rinde, kein Holz und in die aufgeklappten Seiten des Wildlings gesteckt.


Die aufgeklappte Rinde wird wieder zurückgeklappt. Dann wird dasAuge mit Bast umwickelt und die Pflanze dann wieder angehäufelt. Die Pflanze bleibt dann bis zum nächsten Frühjahr angehäufelt.

Zum Testen, ob die Veredelung von Erfolg gekrönt ist, häufelt man die Pflanze ab und fasst ganz vorsichtig am Stiel des Auges an.

Eine andere Art der Veredelung ist das direkte Aufpfropfen von Holz auf Holz.


5. Rosen pflanzen

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Rose in Lehm stecken und dann einpflanzen, dabei kräftig festtreten und die Pflanze dabei leicht drehen, damit auch zwischen die Wurzeln Erde hin gelangt. Beim Pflanzen von Rosen ist auf die richtige Relation von Blattwerk (1/3) zu Wurzelwerk (2/3) zu achten.

Im Pflanzjahr wird die Rose auf zwei bis drei Augen zurückgeschnitten, bevor die Blüte richtig aufgeht, damit die Pflanze weiter vegetativ und nicht generativ wächst.

Im zweiten Standjahr wird die Rose blühen gelassen und die Blüten abgeschnitten, kurz bevor die Blütenblätter fallen. Auf den Blütenblättern sammeln sich sonst am Boden Rosenkrankheiten.


II. Zwiebel- und Knollengewächse

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1. Tulpen

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Die Zwiebeln werden im September und Oktober gesteckt. Die beste Bewurzelungstemperatur liegt um 9o Celsius. Werden die Zwiebeln später unter die Erde gebracht, so muss man sie beim ersten Frost, sofern es abzusehen ist, dass die Frostperiode Einzug hält, abdecken. Deckt man zu früh ab, so zieht man damit Nagetiere an, die auch die Zwiebeln fressen.

Nach drei Jahren muss man die Tulpenzwiebeln herausnehmen, da sie immer tiefer wandern und dadurch die Zwiebeln, das Laub und die Blüten immer kleiner werden.

Zur Vermehrung der Tulpen schneidet man die Blüte, wenn sie richtig erblüht ist, direkt unter dem Kelch ab. Es müssen aber mindestens zwei Blätter stehen bleiben. Abgeblühte Blüten müssen immer entfernt werden da die abfallenden Blütenblätter der Nährboden für Tulpenfeuer sind.

Die Tulpenzwiebeln werden herausgenommen, wenn die Blattspitzen gelb werden. Die Blätter werden gerodet und die Zwiebeln dann mit dem Spaten herausgehoben.


2. Gladiolen

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Die Gladiole ist ein Knollengewächs. Die Pflanzen dürfen nicht zu lange stehen bleiben, da sonst Krankheitserreger in die Knolle eindringen kann. Wenn die Pflanze beginnt sich einzuziehen (etwa Mitte September), wird die Pflanze auf ca. 20 cm zurückgeschnitten. Da sie nicht frosthart sind, müssen die Knollen vor dem ersten Frost herausgenommen werden.


III. Integrierter Pflanzenbau

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Folgende Punkte sind beim integrierten Pflanzenbau zu beachten:

  1. Standort

    Boden, Kleinklima und Klima (Beeinflusst durch die Umgebung.

  2. Pflanzenernährung

    Organische oder mineralische Dünger sind nötig.

  3. Fruchtfolge

    Bei Gemüse ist sie machbar, bei Zierpflanzen nur bei Pflanzen, die öfter frischen Boden brauchen.

  4. Anbautechnik

    Diese ist nur für die Produktion entscheidend, aber auch im Kleingarten möglich. dabei sollte keine Flachwurzler neben Tiefwurzler gepflanzt werden. Außerdem kann man auf den Pflanzabstand achten.

  5. Sortenwahl

    Der Charakter einer Pflanze wird durch die Sorte bestimmt.

  6. Pflanzenschutz

    Pflanzenschutz sollte so weit wie möglich vermieden werden, Vor allem sollte kein chemischer Pflanzenschutz betrieben werden. Dann ist schon mechanischer Pflanzenschutz und auch Pflanzenhygiene besser.


IV. Stauden

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Dazu gibt es einen Katalog und eine Fibel.

In Staudenkataloge sind unter anderem auch die Standortangaben zu den Stauden mit angegeben.

In der Fibel sind die verschiedensten Standortpflanzen und die Pflegemaßnahmen zu den verschiedenen Pflanzen enthalten.

Stauden sind ausdauernde, im Gegensatz zu Gehölzen aber krautige Pflanzen. Sie treiben nach dem Winter aus Überwinterungsknospen wieder aus.

Die Wurzelstöcke und Rhizome sind wie Rüben, Knollen und Zwiebeln Vermehrungsteile.

Stauden sind perimierende, dass heißt wiederkehrende Pflanzen.

Giftige Stauden sind unter anderem die Narzisse, die Pfingstrose und die Kaiserkrone. An diese Pflanzen gehen auch nicht Kaninchen und Rehe ran.


1. Bezeichnung

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  • Halbstauden

    Dies sind Zweijahrespflanzen. Im Aussaatjahr wachsen sie vegetativ, im zweiten Jahr bilden sie dann die Blüten.

    Dazu gehören zum Beispiel Stiefmütterchen, Nelken und Tausendschön.

  • Halbsträucher

    Dies sind Pflanzen, bei denen die unteren oder älteren Pflanzenteile verholzen und nicht zurückfrieren.

    Zu dieser Gruppe gehören unter anderem Lavendel und Hortensie.

  • Zwergsträucher

    Diese sind ein Teil der Moorbeetpflanzen. Dazu zählen Erika, Sonnenröschen, Ibizer und Winzer. Botanisch gesehen sind dies aber Gehölze.

  • Solitärsträucher

    Diese Pflanzen werden wegen ihrer Größe, Farbe, Gestalt, Blüte oder Frucht verwendet. Sie stehen deshalb einzeln. Schöne Solitärpflanzen sind der Rizinus, das Mammutblatt und die Artischocke.

  • Leitstauden

    Die Leitstauden ziehen mittels eines lockeren Gerüstes die Blicke auf sich und lenken dann die Blicke auf kleiner Pflanzen. Dies können Wasserpflanzen oder Farne sein.


2. Vermehrung

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Die Vermehrung erfolgt durch teilen der Überwinterungsorgane (Knollen, Rhizome). Nach dem Teilen sollen die Teile zwei bis drei Stunden im Schatten liegen gelassen werden, damit die Beschädigungsstelle abtrocknen kann. Alternativ kann man die Schnittfläche auch mit Holzkohlepulver bestäuben.

Maiglöckchen sollten dann im Schatten gepflanzt werden und in der Zeit von 11 bis 15 Uhr keine direkte Sonne bekommen.


3. Hortensien

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Sie stellen relativ hohe Anforderungen. Dabei machen die rosablühenden Hortensien noch die wenigsten Probleme.

Blaublühende Hortensien brauchen zum Beispiel eine pH-Wert von 3. Als Empfehlung sollte man während der Entwicklungsphase der Hortensie mit Alaun nachgießen.

Hortensien werden erst nach der Blüte geschnitten, da sie im ersten Jahr nur die Knospen bilden und erst im zweiten Jahr blühen.

Die Pflanzen müssen durchgehend feucht gehalten werden.

Außerdem sollten Hortensien nicht all zu oft umgepflanzt werden!